LA CUCINA ITALIANA – Der Wein der Woche: Verde Piona von Albino Piona

 

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Das erste Mal, als ich von Silvio Piona gehört habe, handelte es sich um seinen Bardolino SP Wein: ein unentbehrlicher Rotwein, nachdem man ihn entdeckt hat. Auf Corvina und Rondinella Basis, in Weinläden kostet er etwa 18 Euro und kann mit einem unglaublichen Liebreiz alt werden. Er stellt ein vortreffliches Beispiel dar, um das Potenzial der auf den Moränhügeln südlich vom Gardasee angebauten Weinbergen zu begreifen. Im Laufe der Jahre habe ich zudem die großen Chancen dieser Rebsorten verstanden, wenn es sich um Roséwein handelt. Ich habe auch bewertet, wie gut Silvio mit Weißweinen umgeht. Nehmen wir zum Beispiel seinen Custoza Wein. Als junger Wein stellt er ein kleines knuspriges und schmackhaftes Meisterstück dar. Wenn aber man ihn nach einigen Jahren verkostet, wird er einfach erstaunlich (in diesem letzten Fall steht der Preis um 7 Euro – wenn wir in Frankreich wären, könnte man eine Null dahinten frei hinzufügen).
Ich dachte, ich hatte alles entdeckt. Aber dann habe ich Silvio in seiner Weinkellerei besucht. Als wir durch die Fässer in einem schlichten, modernen, gut organisierten und einwandfrei sauberen Raum gehen, erzählt er mir von der Geschichte seines Familienunternehmens. Die Weinkellerei wurde 1893 von Albino Piona gegründet. Damals waren ein Wirtshaus, ein Lebensmittelgeschäft und eine Metzgerei auch tätig.
Heutzutage ist die vierte Generation an der Reihe. Das Betrieb verfügt über 42 Hektar Weinberge für eine jährliche Weinherstellung von 350.000 Flaschen. Silvio lebt um die Weinkellerei, seitdem er Kind war. Das ist keine Redensart: Als er drei war, fiel er in einem Fass und erst dank dem Bellen des Familienhunds wurde er gerettet, als sein Vater das Geschehen bemerkt hatte. Er erzählt mir von seiner Arbeit - er ist ein Autodidakt, da er eine Handelsschule besucht hatte – und von seinem Experimentieren, wie etwa von seinem Metodo Classico mit einem sehr langen Verfeinerungsprozess auf dem Bodensatz.
Dann verkosten wir seine Weine. Er öffnet eine Flasche Verde Piona – auf Garganega, Trebbiano und Rondinella Basis und auf dem Bodensatz verfeinert. Nie verkostet. Er bemerkt meinen etwa verzweifelten Ausdruck (heutzutage sind verfeinerte Weine besonders "in" und alle stellen sie her) und sagt mir, dass es um das Juwel der Weinkellerei dagegen handelt. 1973 zum ersten Mal hergestellt, genießt er jetzt über eine 45 jährige Tradition. In den 80er Jahren wurde er so berühmt, dass er unter den öfter gefragten Weinen der Region von Verona zählte. Sein Vater, als geschickter Handelsmann, ließ ihm eine Karaffe mit dem Betriebslogo malen und verschenkte sie an die Restaurants, um Wein zu servieren. «Also dekantieren sie Wein aus Tradition her?», frage ich neugierig, da eine der öfter gefragten Fragen über Weine die Servierungsart betrifft (soll man sie schütteln also trüb trinken oder dekantieren also klar trinken?). «Mein Vater trinkt ihn lieber klar und traditionsgemäß bewährt er das letzte Glas mit dem Rest zum Kochen. Dagegen trinke ich ihn lieber trüb», erklärt Silvio. Um niemandem ein Unrecht zu tun, verkoste ich ihn in beiden Weisen: wenn klar verkostet, erweist er sich sehr sauber und duftig, schmackhaft, mit einem leicht scharfen und trockenen Finale, das den Geschmack unterstützt. Wenn man ihn trüb trinkt, verdient er eine angenehme Note Haselnuss. Auf jeden Fall ist er ein erfrischender Wein, nur 12% Vol.: Ein perfekter Wein für ein Picknick. Er ist meine neue Entdeckung – Diese Weinkellerei setzt mich immer wieder in Erstaunen!

Warum jetzt: Die Tage werden länger und wärmer: der richtige Wein für das erste Picknick des Saisons.
Herstellungsart: Weißer Schaumwein mit Verfeinerung auf dem Bodensatz, ohne Degorgieren.
Begleitungen: Vorspeisen, leichte erste Gänge, Torta Pasqualina (Torte aus Blätterteig mit frischem Spinat und Eiern), Gemüse-Frittata.
Serviertemperatur: 8 °C
Preis: 9 Euro

 

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